Pressebericht JCH  11.2.2023

Irisches und Anverwandtes, selbst von Goethe 

Volles Haus für die Hamelner Band „Tone Fish“ 

(ez) Was hat der Erlkönig in Irland zu suchen? Moore und Heide natürlich und Nebel und eine allgemeine Tendenz zu gruseligen mythischen Themen. Und so spielten Michaela Jeretzky und Stefan Glewitzki die Ballade vom doch nicht geretteten Kind und ließen den Vater in rasendem Galopp über die Heide jagen. Nicht alle Songs ihres „Rat City Folk“ bedienten das bekanntermaßen gerne Mythische des keltischen Folk, auch Lyrisches und Nachdenkliches war zu hören, daneben auch die beliebten Trinklieder über den Whisky und die Liebe. 

Der Abend begann mit dem irischen Klassiker „Willy Taylor“, brachte den Titelsong „Open your eyes“ der letzten CD des Duos wie auch „She talks to me“ und eine Vertonung von Shakespears Sonett Nr. 18. Prägend im Vortrag war der zweistimmige Gesang, dazu kamen diverse Flöten, eine akustische Bassgitarre, eine Gitarre für die Melodie und eine irische Bouzouki. Stefan Glewitzki stellte dieses ungewöhnliche Instrument vor: „Sie ist irisch, aber in der Schweiz hergestellt. Sie ist eigenwillig, aber charaktervoll und von besonders vollem Klang.“ Eigenwillig können auch die beiden Medleys aus dem zweiten Set genannt werden. Da ging es um „Whisky in the jar“ und eingebettet wurden in einer Art Rundgesang sowohl die bekannte Mrs. Robinson als auch der „Ring of fire“, „Country Road“ und „Über den Wolken“, dazu auch noch Hänsel und Gretel, bevor die Musiker zum Krug mit Whisky zurückkehrten. Nach dem gleichen Muster startete das zweite Medley mit der Frage, was mit dem betrunkenen Seemann zu tun sei, stellte die Frage was man trinken solle, schaute bei Daddy Cool vorbei und kehrte nach weiteren Abstechern zu den Problemen mit dem Seemann zurück. 

Die beiden Zugaben, die das begeisterte Publikum einforderte, waren gleichzeitig ein Geburtstagsständchen für Michaela. „Fragile“ von Sting und „Back to black“ von Amy Winehouse beendeten einen wunderbaren, nicht ausschließlich irischen Abend.

Das nächste Konzert im Jazz-Club ist am 2. März mit der Band „TouchDown“. Am 1.3. ab 16 Uhr und 2.3. ab 11 Uhr steht ein Jazz-Workshop auf dem Programm.