Pressebericht JCH  19.01.2025

Gut gelaunte „Sleepy Town Jazzband“ eröffnet Jubiläumsjahr 

Viele Gäste beim Neujahrskonzert im Jazz-Club

Aus nah und fern kamen die Fans zum Auftakt der neuen Konzertsaison. Clubpräsident Wilfried Steinmetz sprach die Begrüßungsworte zum Jubiläumsjahr und führte auch weiterhin durch das Programm. Selbstverständlich begann der Abend mit dem „Weary Blues“, seit langem das Eröffnungsstück der Holzmindener Band. Artie Matthews schrieb 1915 diesen Titel, der eher an einen Ragtime als an konventionellen Blues erinnert. 

Teils flott und rhythmisch, teils verhalten melancholisch, teils lustvoll swingend ging es quer durch die mehr oder weniger bekannten Jazznoten. Der „Savoy Blues“ von Kid Ory erinnert an die Zeit der Prohibition, als im Café Savoy in Chicago der Schnaps in Kaffeetassen „versteckt“ wurde. Sehnsucht nach der Heimat ist das Thema der Ballade „Do you know what is means to miss New Orleans”, um Beziehungen geht es im Swing „I found a new babe“. Für einige Stücke überließ Roland Berthold sein Schlagzeug dem „special guest“ des Abends: Steffi Fust, die schon mit Phil Mason und Paul Harrison, wie auch ihrer eigenen Band im Club gespielt hat, zeigte virtuos und kraftvoll, was sie so alles kann. Die Bläser Freddy Ernst (tp), Bernd Güthoff (sax), Erich Tietzel (tb) und Wilfried Steinmetz (cl) bekamen viel Applaus für ihre ausgefeilten Soli, spielten miteinander, auch gegeneinander oder im Dialog. Die Herren der Rhythmussektion, also Holger Fischer am Kontrabass – gezupft, gestrichen – und Wulf Weilinger am Banjo, leisteten gute „Hintergrundarbeit“, überzeugten jedoch ebenfalls in ihren Soli. 

In der Version Leadsänger (Erich Tietzel) und Chor wurden „When you’re smilin‘“ und der 30er Jahre Schlager „Yes Sir, that’s my baby“ präsentiert. Und das Publikum durfte bei „Ja Da“ von Bob Carlton mitsingen, denn auf diesen Song passt ganz hervorragend der Text von „Hänschen klein“. Nur bei der Phrasierung heißt es aufpassen! „Basin Street Blues“, „Alabama Jubilee“, „Indiana“, „1919 Blues“, „Margie“ und vieles mehr – nach drei langen Sets wollte sich die Band mit einem verjazzten, aber wunderbar gefühlvollen Gutenachtlied verabschieden, spielte aber nach dem anhaltenden herzlichen Applaus selbstverständlich noch eine flotte „Bourbon Street Parade“ als Zugabe.