Pressebericht JCH 27.8.2023

Es steckt viel Blues im Jazz – und umgekehrt

Hugo Scholz & Jazz4Four reißen das Publikum mit


(ez) Hugo Scholz und seine vier Mitstreiter hatten am Freitagabend mit ihrem Programm „One Foot in the Blues“ deutlich mehr als nur einen Fuß im Blues. Der Abend begann mit dem „Tric Trac Walk“ und dann ging es ab in die Küche, wo Komponist Johnny Adams als Chefkoch die Rezepte für „Cookin‘ in style“ bereithielt. Hugo Scholz wechselte zwischen Saxophon und powervollem Gesang. Er führte auch launisch und detailreich durch das Programm, der Blues sollte nach dem Alphabet abgehandelt werden. So folgte auf Johnny Adams dann Charles Brown aus New Orleans, in dessen gefühlvollem Song „These blues“ das Posaunensolo von Albrecht Schmücker viel Applaus bekam. 

„City lights“ wurde als jazziger Blues oder vielleicht auch bluesiger Jazz angekündigt, ein sehr dynamischer Titel, wieder von Johnny Adams. „Etwas Chicago muss einfach sein“ behauptete etwas später Hugo Scholz; er holte zwei Bluesharps hervor und begann in „Baby what you want me to do“ einen Dialog mit der Posaune. Nach der Pause erzählte der Song „Roadblock“ von Liebesproblemen und wie einer einfach Straßensperren errichten möchte, damit seine Kleine nicht davonlaufen kann. 

Überzeugende Soli boten sowohl Frank Sommerfeld an der Gitarre als auch Stefan Hering am Kontrabass und Jörg Müller-Fest, der das neue Schlagzeug des Clubs einweihen durfte. Mit unerschütterlicher Miene legte er beim Titel „Got my mojo working“ ein langes wildes Solo hin, und Hugo Scholz „sprach“ in die und mittels der Bluesharp und trieb das Publikum mit großen Gesten zum Mitsingen an. Weitere Titel waren der Wetterbericht für „Stormy Monday“, „Let the good times roll“, aus den Weiten des Alls eher funky der “Cosmic blues” und natürlich das namengebende melodische „One foot in the blues“. Kein Konzert ohne langen begeisterten Applaus, kein Abend ohne Zugabe. Und somit noch einmal ein Blues „Everything is changing“, denn „wir haben genug vom Blues, aber der Blues noch nicht von uns“.