Konzertbericht JCH 25.06.2022
Gartenkonzert mit 10 super entspannten Musikern
Anfänglich meinte die Sonne es am Samstagabend fast zu gut, bis zum sechsten Stück schien sie den Musikern auf der Bühne direkt ins Gesicht. Blinzeln schaffte Abhilfe.
Keyboarder Damian Galinski fing alleine an - mit einer Erkennungsmelodie mit Chorhintergrundgesang von „Sixtyfive Cadillac“. Danach kamen Schlagzeug, Bass und Gitarren auf die Bühne, zum Schluss Gebläse und Gesang. Nahtlos der Übergang zum ersten Stück „Peter Gun“ mit großem Posaunensolo.
„Everybody need somebody“ ist von den Bluesbrothers bekannt, entsprechend waren die Sänger auch gekleidet. Sänger Heiko Ebeling fing hier mit seinem kurzweiligen Entertaining an, führte auch weiterhin mit unterhaltsamen Kommentaren durch das Programm. Leicht gehandicapt durch einen gebrochenen Zeh, konnte er nur auf einem Barhocker sitzend seine Show durchziehen. Weitere Titel im abwechslungsreichen Programm waren „Soulman”, “Flip Flop & Fly” – ein Blues mit Solo für Saxophon und Gitarre. Die Zuhörer wurden zum Mitsingen animiert und ließen sich nicht lange bitten. „Day Tripper“ von den Beatles, „Fannie Mae“ von Buster Brown (Sänger Heiko mit Solo Harp), „Higher Ground“ von Stevie Wonder (Gitarrensolo Andreas Petalas) und „Mustang Sally“ von Wilson Pickett bekamen ihren verdienten Applaus. Und in gewissem Sinne gut, dass die 20er Jahre des letzten Jahrhunderts vorbei sind, denn damals musste man seine Liebe zum Swing oftmals noch verstecken. Hier aber fand „Zoot Suit Riot“ ganz offen begeisterte Zuhörer.
Nach der Pause kam als erstes „Lady Madonna“ von Paul McCartney dran und die Gäste im Clubgarten wurden aufgefordert, näher an die Bühne zu kommen und zu tanzen, was alle gerne taten. Die meisten blieben bis zum Ende des Konzertes auch dabei und die allgemeine Stimmung war super. Einen guten alten Twist gab es auch mit „Do you love me“. Dann kamen vier Titel ohne Pause, ein kleiner Marathon mit Rhythmus und Melodie. „Sweet home Chicago“ bot, mit der Vorstellung der Band, noch einmal jedem der 10 Musiker Platz für ein Solo.
Der Eigentitel „Cappuccino“ beruht auf einer wahren Geschichte: Die Band hat bei einer Hochzeit gespielt und nach dem Trinken von vielen Tassen Kaffee, der auf die Dauer nicht mehr schmeckte, ist sie auf Cappuccino umgestiegen. Dadurch war die Rechnung des Brautpaares angeblich dramatisch in die Höhe geschnellt, und dieses kürzte glatt die Gage. Dieser Song wurde komponiert, um die Begebenheit festzuhalten.
Gitarrist Rolf Mäusbacher übernahm beim Blues „Minnie the moocher“ den Gesang und hat das Publikum eingebunden. Die Gäste brauchten nur nachzusingen, was er vorgesungen hat. Das klappte hervorragend. Mit „Everybody need somebody” schloss sich der Kreis – es kam als letztes Stück noch einmal zu Gehör. Nach langanhaltendem begeistertem Applaus spielte „Sixtyfive Cadillac“ als Zugabe noch „Come together“ und versprach, bestimmt noch einmal wiederzukommen.
Das nächste Konzert im Jazz-Club ist ein Frühschoppen am Sonntag, dem 17. Juli ab 11 Uhr. Es spielt die rundumerneuerte „Sleepy Town Jazzband“.