Pressebericht JCH  31.10.2025

Boogie-Woogie, Blues und Jazz – die Mischung stimmt

„Bougielicious“ spielt vor fast vollem Haus

Nichts mit Herbstblues, nichts mit Kälte – das Trio „Bougielicious“ heizte dem Publikum am Donnerstagabend so richtig ein, und eine Gänsehaut bekam man nur, wenn die Bluesharp so richtig schluchzte oder das Piano gekonnt wildeste Tonfolgen hergab. „Warum machen wir Boogie-Woogie? Er hält warm, für die kalte Jahreszeit reicht schon eine CD zum Einheizen.“

Mit „Shake that thing“ begannen Eeco Rijken Rapp aus Amsterdam (Piano, Gesang), Bertram Becher aus Beckum (Blues-Harmonika) und David Herzel aus Bielefeld (Schlagzeug, Percussion) den mitreißenden Abend. Bereits beim zweiten Stück unterstützten die Gäste die Band mit rhythmischem Klatschen, und ein Paar fing auf dem wenigen freien Platz zu tanzen an. Eigentlich wollte die Band unter ihren Eigenkompositionen auch einen Titel „Holzminden“ bringen, es wurde nichts daraus, dafür bekam „Georgia“ für einen Abend diesen Untertitel. Über „Route 66“ ging es in die Weite, den „Midnight Boogie“ spielte das Trio in einem so aberwitzigen Tempo, dass an Schlafen nicht zu denken war. „St. James Infirmary“, die überaus traurige Ballade in Moll von der toten Liebsten auf der Bahre, vertrat den alten Jazz. Schon in den 1920ern wurde dieser Titel auf Platte eingespielt. Das folgende flotte „Summer nights“ machte Schluss mit jeglichem Trübsinn, der Pianist tobte sich aus, der Drummer verließ sein Instrument und suchte sich Alltagsgegenstände als Percussionobjekte, die Bluesharp folgte durch den Raum, und sogar das Piano wurde mobil, denn der Pianist stieg auf eine Konzertmelodica um. „Friends“ war eine weitere Eigenkomposition – kein Blues, kein Boogie, einfach ein gefühlvoller Song über die Freundschaft.

Nach dem letzten schwungvollen Titel „Shake, rattle and roll“ wollte der stürmische Applaus gar nicht enden. Ganz klar forderte das total begeisterte Publikum hier eine Zugabe: erst kam ein wilder Boogie, dann der „C-Jam Blues“ und zum guten Schluss noch der „Boogie Train“. An diesem langen Abend wurde alle einmal so richtig „boogie-satt“.