Pressebericht JCH 19.1.2023

Konzert zur Saisoneröffnung am 17. Januar findet große Resonanz

Die größte Sleepy Town Jazzband aller Zeiten begeistert die Zuhörer

(ez) Wann hatte die Hausband des Jazz-Clubs schon einmal neun Mitglieder? Klare Antwort: noch nie in ihrer langen Geschichte! Fast wurde es ein wenig eng auf der Bühne, mit fünf Bläsern in der ersten Reihe und vier Musikern in der „second line“, also Klarinette (Wilfried Steinmetz), zwei Trompeten (Freddy Ernst, Carsten Fischer), Posaune (Erich Tietzel) und Saxophon (Bernd Güthoff) dazu Kontrabass (Holger Fischer), Schlagzeug (Roland Berthold) und zwei Banjos (Heiner Struck, Wulf Weilinger). Noch nicht sehr lange spielt die Band in dieser Besetzung, doch alle Musiker harmonierten bestens und brachten sich auch mit genügend Soli ein. Ihre Spielfreude guckte aus allen Knopflöchern und die gute Laune steckte die vielen Gäste im Handumdrehen an.

Wie stets begann die Sleepy Town Jazzband den Abend mit dem „Weary Blues“ von Artie Matthews, es folgten u.a. „Chinatown“, der „Basin Street Blues“ und der uralte Titel „At the jazzband ball“ von Nick La Rocca, eine der ersten Platteneinspielungen von Jazztiteln überhaupt. Ein Titel für eine Stadt am Fluss, lange gesucht und bei Louis Armstrong dann gefunden, der „Riverside Blues“. Thematisch Richtung Gefühle und Liebe gingen der sentimentale „Creole Love Call“ und auch „Five foot two“ von Ray Henderson. Da sucht einer nach seinem „kleinen“ Mädchen, weg ist sie und er kann nicht viel mehr sagen, als dass sie eben nur 5ft 2 groß ist. Gegen Ende des Abends machte der Saal mit dem „Tiger Rag“ noch einen Ausflug in den Dschungel und der traditionelle Gospelsong „Just a little while to stay here“ sollte der Abschluss sein. Spielend verließen die Musiker nacheinander die Bühne, bis nur Holger Fischer und sein Kontrabass dort einsam zurückblieben. Applaus und Jubel holten sie jedoch rasch wieder zurück. Bei der Zugabe „Ja Da“ von Bob Carleton war vermerkt „voc-tutti“, ein kräftiger Männerchor erklang und auch die Gäste sangen mit, denn auf diesen Titel passt ganz prächtig der Text von „Hänschen klein“, man muss nur bei der anderen Betonung der Silben aufpassen. Hat das deutsche Kinderlied zu dieser Komposition inspiriert? Die Frage blieb unbeantwortet, aber Spaß gemacht hat die Sache. Danach liefen dann alle, wie Hänschen, nach Haus geschwind. Es war ein wirklich gelungener Auftakt der Konzertsaison.

Als nächstes gibt es am 11. Februar im Jazz-Club Sinti-Swing mit dem Kussi-Weiss-Trio.