Pressebericht JCH 18.1.2020

Sleepy Town Jazzband“ vor vollem Haus

Mitreißendes Eröffnungskonzert der Jazzsaison 2020

(ez) Sie hat ihr treues Publikum, die Hausband des Jazz-Clubs, aber sie zieht auch immer wieder noch neue Zuhörer in ihren Bann. Zwischen dem „Royal Garden Blues“ als Eröffnung und einem sehr jazzigen „Guten Abend, gut‘ Nacht“ als offiziell letztem Titel des Abends zeigte sie die gesamte Bandbreite ihres Repertoires und ihres Könnens: New Orleans Jazz, Dixieland, Swing, Blues, ein Marsch, ein Abstecher zu karibischen Rhythmen.

Zwei Musiker der Stammband waren erkrankt, die Trompete spielte diesmal Jens Buschenlange - mit jugendlicher Frische und Virtuosität. An der dicken Tuba sorgte Erich Tietzel für die nötigen tiefen Töne und für komödiantisch angehauchte Soli. Georg Heiseke kam gleich in dreifacher Funktion daher, mit Banjo, Gitarre und Gesang – sein großes Banjosolo in der „Bourbon Street Parade“ erhielt viel Applaus. Wilfried Steinmetz setzte in „Higher Ground“, einem alten Gospelsong aus dem Jahr 1895, seine Klarinette für ein langes Solo ein. Hans Hävker und seine Posaune hatten ihren großen Auftritt dann bei dem Titel „I’m confessing“. Und das Schlagzeug? Doch, Roland Berthold legte beim „Tiger Rag“ wieder einmal so richtig los, dass die alten Balken vibrierten. Die Klarinette spielte bei diesem Stück übrigens plötzlich mittendrin einige Takte aus „Spanish eyes“ und die Trompete konterte mit einer Passage aus dem „Klarinetten-Jockel“, den man sonst eher von Blaskapellen kennt. Danach fanden sich alle wieder im dichten Dschungel auf der Suche nach dem Tiger zusammen.

Und was für die Wiener Philharmoniker beim Neujahrskonzert der Radetzki-Marsch ist, das ist für die „Sleepy Town Jazzband“ unweigerlich der Hit „Ice Cream“: zum Mitsingen, zum Mitklatschen und weil er eben so beliebt ist.