Pressebericht TAH 7.11.2024
Star des Abends ist die flirrend schwebende Hammond-Orgel
Das Trio "OGD - Orgel-Gitarre-Drums" groovt im Jazz-Club
HOLZMINDEN. Typisch flirrender Hammond-Orgelsound der 60er Jahre erfüllte beim Konzert der Band ,OGD-Organ-Guitar-Drums" von der ersten Minute an die Räume des Jazz-Clubs Holzminden. Frank Westphals Hammond B3 ist eine originale und super erhaltene Orgel aus dem Jahr 1968 mit einem Leslie-Lautsprechersystem. Das ist eine groBe Holzkiste mit rotierenden Teilen darin, die "schwebende" Soundeffekte erzeugen, durch Rotation und Dopplereffekt die Tone zum Schwingen bringen. Die Orgel ist so schwer, dass man den Aufbau nur mit drei Personen bewältigen kann. Doch der Aufwand lohnt sich!
Die drei Musiker begannen schwungvoll mit dem Bluesstück "Louie and Jazz" von Gene Ludwig. Neben seinem brillanten Orgelspiel gab Frank Westphal, der auch Kirchenorgeln zu bearbeiten weiB, zwischen den einzelnen Musikstücken interessante Einblicke in die Welt der Hammondorgel. Alle drei Meister ihres Fachs ergänzten sich ganz hervorragend. Tarek Fahmy an der Gitarre mit seinem markanten Gitarrenspiel und Thomas Jegodtka am Schlagzeug mit seinen Rhythmen und Soli zum groBartigen Orgelspiel Westphals. Das groovte wie Bolle.
Reise durch verschiedene Stirichtungen
Der erste Teil des Abends führte durch alle Stilrichtungen, die in den S0er bis Anfang der 70er Jahre populär waren. Dazu gehörten neben Musikstücken aus dem Blues auch Swing, Twist, Bossanova und Pop, wie "Feel Like Makin’ Love", welches 1975 von Roberta Flack gesungen wurde.
Nach der Pause begann das Trio mit dem "Organ Grinders Swing", einem Stick von Jimmy Smith, der zur Popularisierung der Hammond-Orgel in den 1960er Jahren beitrug. Im zweiten Set wurden vorwiegend Stücke aus der großen Zeit der Orgel-Jazz-Trios dargeboten, unter anderem die Ballade "Days Of Wine And Roses“ von Henry Mancini aus dem gleichnamigen Film von 1962, die damals den Oscar für den besten Originalsong erhielt.
Zum Abschluss gab es ein Orgelsolo, nur auf dem Untermanual gespielt, bei dem Stick "Alligator Bogaloo” von Lonnie Smith, eine Kombination aus Hard Bob und Soul-Jazz. Mit der Pop-Ballade "Lhis Guy Is In Love” verabschiedete sich das Trio und entlieB das Publikum nach einem sehr unterhaltsamen Abend ins Wochenende.
von Ute Gundelach